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Rabe unter Druck: Deutscher Lehrerverband kritisiert «Abiturientenwahn»

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HAMBURG. In Hamburg steht Bildungssenator Ties Rabe (SPD) nach Veröffentlichung der Studie „Kess 13“ unter Druck. Nach Ansicht des Deutschen Lehrerverbands Hamburg (DLH) hat das Streben nach immer höheren Abiturquoten in der Hansestadt «wahnhafte Züge» angenommen.

Muss sich jetzt einer Qualitätsdebatte stellen: Bildungssenator Ties Rabe; Foto: Michael Zapf / Behörde für Schule und Berufsbildung/www.hamburg.de

Muss sich jetzt einer Qualitätsdebatte stellen: Bildungssenator Ties Rabe; Foto: Michael Zapf / Behörde für Schule und Berufsbildung/www.hamburg.de

Wenn nur noch eine möglichst hohe Abiturientenquote gelte, führe dieser «Abiturientenwahn» nicht nur zur Abwertung des Abiturs, sondern auch zu einer Vernachlässigung der Berufsausbildung im dualen System aus Berufsschulen und Ausbildungsbetrieben, warnte der Verband. Bereits jetzt befänden sich die Stadtteilschulen in einer gefährlichen Schieflage. Grund hierfür sei unter anderem das Absenken der Leistungsanforderungen und der Wegfall des Sitzenbleibens. Der DLH fordert stattdessen etwa eine bessere Ausstattung der Stadtteilschulen oder die Rückkehr zum Primat der Vermittlung von Wissen und Werten.

Wie unlängst die Studie „Kess 13“ ergeben hatte, ist die Zahl der Abiturienten an Gesamtschulen, Aufbaugymnasien und beruflichen Gymnasien – heute zusammengefasst in Stadtteilschulen – in Hamburgt deutlich gestiegen. Von 2005 bis 2012 habe sich deren Zahl vor allem wegen des regen Interesses von Jugendlichen aus bildungsfernen Schichten um 67 Prozent erhöht, heißt es. Schulsenator Rabe musste jedoch einräumen, dass die Leistungen nicht auf ganzer Linie befriedigten. So seien die Abiturienten des Jahrgangs 2012 im Vergleich zu den Abiturienten der Gesamtschulen vor sieben Jahren sowohl in Mathematik als auch in den Naturwissenschaften deutlich schlechter. Ursache hierfür seien aber nicht die Oberstufen. «Die Fehler sind eindeutig in der Mittelstufe gemacht worden», sagte Rabe. Die Jugendlichen seien nicht hinreichend auf die Oberstufe vorbereitet worden, heißt es.

Zum Bericht: Hamburg bringt mehr Abiturienten hervor – aber: Niveau sinkt

 


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